Trinkgeld in Australien

Trinkgeld ist in Australien grundsätzlich kein Muss. Es gibt keine besondere Erwartungshaltung, was das Geben von Trinkgeld angeht. Servicekräfte in Australien erhalten einen existenzsichernden Mindestlohn (AUD 21.38 pro Stunde Anfang 2023). Eine Trinkgeldkultur nach amerikanischem Vorbild hat es in Australien nie gegeben.

Viel wichtiger ist es den Menschen, die in der Serviceindustrie arbeiten, dass man ihnen mit Respekt und guter Laune entgegenkommt. Wenn sich trotzdem jemand gern erkenntlich zeigen möchte, wird dies jedoch dankend akzeptiert.

In der Regel wird eine Servicegebühr auf Ihre Rechnung aufgeschlagen. Die Servicegebühr wird üblicherweise auf Speisekarten angegeben, z. B. in einem Café oder Restaurant, und wird direkt an den Betrieb und nicht an ein einzelnes Mitglied des Personals gezahlt.

Nicht alle Branchen erheben standardmäßig eine Servicegebühr, aber Sie können anhand Ihrer Rechnung erkennen, ob eine solche Gebühr erhoben wurde.

Im Restaurant

Wenn der Service die Erwartungen übertrifft, können Sie in australischen Restaurants etwa 10 % Trinkgeld geben. Die genaue Höhe des Trinkgelds bei einem Restaurantbesuch in Australien hängt jedoch vom Ort, dem Anlass und der Größe der Bestellung ab. Es ist üblich, dem Kellner oder der Kellnerin ein etwas höheres Trinkgeld zu geben als dem Barkeeper, da sie ihr Trinkgeld wahrscheinlich mit dem Küchenpersonal teilen.

Foto eines Tellers mit Trinkgeld
Trinkgeld in Australien ist kein Muss

Wenn Sie mit Karte zahlen, fragen Sie den Kellner, ob er das Trinkgeld bekommt oder das Restaurant es einbehält. Wenn letzteres der Fall ist, geben Sie das Trinkgeld in bar.

Einige Restaurants und Cafés erheben an Wochenenden und Feiertagen einen Aufschlag von 10 % auf die Preise. Mit dieser zweifelhaften Praxis soll angeblich ein etwas höherer Mindestlohn für die Arbeit an diesen Tagen abgedeckt werden. Eine weitere fragwürdige Praxis besteht darin, für Kartenzahlungen einen Aufschlag von 2 bis 3 Prozent zu verlangen. Solche zusätzlichen Gebühren müssen jedoch deutlich angegeben werden (normalerweise auf der Speisekarte).

Was man auf jeden Fall immer tun sollte: sich freundlich verhalten, auch mal lächeln und sich beim Verlassen des Restaurants für den Service und das Essen bedanken. Das ist Restaurantmitarbeitern oft viel wichtiger, als ein Trinkgeld.

In Cafés oder Bars

In australischen Bars und Cafés können Sie die Rechnung auf die nächsten 5 oder 10 Dollar aufrunden oder jedes Mal, wenn Sie ein Getränk bestellen, ein kleines Trinkgeld geben. Wenn Sie in einer ausgefallenen Cocktailbar sind, in der die Herstellung von Cocktails ein Handwerk ist – oder einen besonders geschickten Barista Ihren Cappuccino zubereiten lassen – möchten Sie vielleicht etwas mehr ausgeben und ein größeres Trinkgeld geben.

Im Hotel

Als Faustregel gilt, dass es keinen Service in Hotels gibt, für den Trinkgeld üblich ist oder erwartet wird. Es gibt einige wenige Fälle gibt, in denen Sie ein paar Dollar geben können – zum Beispiel 2 Dollar für den Portier, der Ihnen bei Regen ein Taxi besorgt, oder 2 bis 5 Dollar für den Pagen, der Ihnen das Gepäck auf Ihr Zimmer trägt.

Für das Zimmermädchen, das Ihr Zimmer reinigt, sind ein paar Dollar mit einer Notiz eine nette Geste bei der Abreise, wenn man eine Woche oder länger geblieben ist.

Wem Sie Trinkgeld geben und wie viel, liegt letztlich in Ihrem Ermessen und sollte sich nach dem Service richten, den Sie erhalten.

Im Taxi

Ein Trinkgeld wird auch im Taxi nicht erwartet, ist aber immer willkommen. Als Faustregel gilt, dass man für eine reibungslose und zuvorkommende Fahrt 10 Prozent der Endrechnung als Trinkgeld geben kann.

Trinkgeld für Reiseleiter

Auch bei Reiseleitern muss der Service im Preis der Tour enthalten sein. Wenn der Reiseleiter jedoch hervorragend war, kann man ihm einen kleinen Betrag zukommen lassen – vielleicht 10 $ pro Paar. Dies ist jedoch eher ein “Dankeschön” als etwas, auf das man sich verlassen kann.

Alles andere

Es gelten die gleichen Regeln z.B. beim Friseur usw. Wenn Sie Trinkgeld geben möchten, können Sie gerne etwas geben. Aber fühlen Sie sich nicht dazu verpflichtet.