Mit dem digitalen Leben umziehen – Online Accounts aktualisieren

1. Bankkonten
2. Google
3. I-Tunes/Apple
4. EBay
5. PayPal
6. Amazon

Bankkonten

Selbst wenn man die Verbindungen zu seinem Heimatland ganz abbrechen will, so ist es doch ratsam, noch ein Bankkonto zu behalten. Zumindest vorübergehend und am besten das bisherige Hauptkonto. In den ersten Monaten nach dem Wegzug fallen immer noch Zahlungen an, an die man nicht gedacht hat oder die sich erst im Nachhinein realisieren. Diese Zahlungen dann auf einem australischen Bankkonto zu erhalten oder von Australien ins bisherige Heimatland zu überweisen, ist mit hohen Gebühren verbunden. Falls man Geld von Deutschland nach Australien oder umgekehrt überweisen möchte, so empfehle ich als schnellen und vor allem preisgünstigsten Weg, Wise (früher TransferWise) zu nutzen.

Weiterhin ist es in Bezug auf das digitale Leben (Google, Apple, Ebay etc.) sinnvoll eine Kontoverbindung mit zugeordneter Kreditkarte zu behalten. Mehr dazu siehe weiter unten.

Behält man eine Kontoverbindung in Deutschland, so sollte man die Bank über die neue Anschrift in Australien informieren. Sofern man weder seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort noch seinen Wohnsitz in Deutschland hat, muss man dies der Bank ebenfalls mitteilen. Das Kreditinstitut wird dann nicht mehr die Quellensteuer/Kapitalertragssteuer abziehen. Zum Nachweis genügt meist das Ausfüllen eines Formulars unter Angabe der australischen Steuernummer (Tax File Number TFN). Einige etwas genauere Banken verlangen eine gesonderte Wohnsitzbestätigung der australischen Steuerbehörde. Die kann man per Brief oder Fax beim Australian Taxation Office anfordern. Im Zweifelsfall gibt die Hausbank über die benötigten Unterlagen Auskunft.

Google

Besitzt man ein Smartphone oder Tablet mit dem Betriebssystem Android oder nutzt man Gmail oder andere Dienste von Google, so hat man wahrscheinlich auch einen Google Account. Hier muss man anfangs bis auf die Änderung der Anschrift in GPay gar nichts machen. Auch in Australien funktioniert alles wie gewohnt (alle schon heruntergeladenen Apps, die E-Mail-Adresse etc.)

Kompliziert wird es, wenn man spezielle Apps nutzen will, die es nur in Australien gibt. Hier kann es sein, dass sie in dem aktiven Google-Play-Store des bisherigen Heimatlandes nicht verfügbar ist. Google verwendet die Rechnungsadresse des Standard-Zahlungsinstruments in GPay, um das Heimatland für den Zugriff auf den Play Store zu bestimmen. Die Inhalte vom Play Store können somit von Land zu Land unterschiedlich sein.

Google selbst beschreibt, wie man die Landesversion von Google Play ändert. Bevor man jedoch wechselt, sollte man sich genau überlegen, ob man die neue Landesversion überhaupt braucht, denn man kann die Landesversion nur einmal pro Jahr wechseln. Google ist hier recht restriktiv. Außerdem „Wenn Sie über Google Play-Guthaben verfügen und Ihre Landesversion wechseln, können Sie dieses Guthaben im neuen Land nicht nutzen.“

Eine wirkliche Alternative ist es, ein weiteres Google-Konto anzulegen und dann bei Bedarf zwischen den Konten zu wechseln. Aus meiner Sicht ist das die einfachste Methode, die einem alle seine alten Einstellungen belässt und trotzdem die Möglichkeit einräumt, Apps aus dem australischen Google Play Store herunterzuladen.

I-Tunes/Apple

Bei I-Tunes ist es ähnlich wie bei Google. Es ist recht aufwändig, seinen I-Tunes-account zu schließen und nach Australien zu transferieren. Eine Beschreibung der Vorgehensweise findet man beim Apple-Support.

„Einige Ihrer früheren Käufe (Apps, Musik, Filme, TV-Sendungen, Bücher usw.) sind in Ihrem neuen Land oder Ihrer neuen Region möglicherweise nicht verfügbar. Bestimmte Arten von Käufen oder Inhalten sind in einigen Ländern oder Regionen überhaupt nicht verfügbar.“

Auch wenn die schon installierten Apps im neuen Land (Australien) noch funktionieren, so ist nicht sichergestellt, dass sie aktualisiert werden oder dass man sie erneut installieren kann, wenn man sich z.B ein neues Iphone oder Ipad zulegt.

Also auch hier meine Empfehlung, nach Möglichkeit eine weitere Apple ID in Australien anzulegen. Das funktioniert bei mir prima.

EBay

Falls man bei EBay recht aktiv gekauft und noch besser verkauft hat, möchte man sicher auch die Anzahl der erhaltenen Bewertungen behalten.

Man kann zwar bei Ebay unter „Startseite > Mein eBay > Mein eBay-Konto > Adressen“, die Adressen ändern, doch dabei ist man noch lange nicht mit seinem Konto nach Australien umgezogen.

Ich habe sehr sehr viel Zeit verbracht, auf den Ebay-Seiten nach einer Lösung zu suchen – kein Erfolg. Ich habe dann eine E-Mail an den Kundenservice von Ebay geschrieben.

Man kommt auf die E-Mail-Seite von Ebay wie folgt:

1. Einloggen
2. Startseite
3. Hilfe
4. eBay-Konto
5. eBay-Kontoeinstellungen
6. Ihre Kontaktdaten ändern
7. Ganz unten hat man dann unter „Weitere Kontaktmöglichkeiten“ den Link auf eine E-Mail-Seite, wo man sein Problem schildern kann.

Dort wurde mir dann schnell geholfen. Die Bewertungen wurden transferiert, nachdem ich die anderen Adressinformationen geändert hatte. Also nicht lange rummachen, sondern gleich den Kundenservice kontaktieren

PayPal

Hier ist es ebenfalls einfach – eine neues PayPal Konto eröffnen (und dann auch nicht vergessen, dieses neue Konto mit z.B. Ebay zu verlinken.

Auf den Seiten von PayPal steht dazu:

„Aufgrund von Bankvorschriften können Sie keine Adresse in einem Land wählen, das von dem Land abweicht, mit dem Sie Ihr Konto eröffnet haben. Wenn Sie ins Ausland umziehen, müssen Sie Ihr bestehendes Konto schließen und ein neues Konto eröffnen. Wenn Sie Wohnsitze in 2 Ländern haben, können Sie 2 PayPal-Konten haben, solange nur eines davon ein Geschäftskonto ist.“

Amazon

Bei Amazon hat man nur ein weltweit gültiges Konto. Hier muss man nur ggf. die Anschrift und Bankverbindung/Kreditkarte ändern oder ergänzen. Dann kann man sich bei allen Amazon-Shops der Welt einloggen und einkaufen. Theoretisch.

Seit 2017 gibt es auch Amazon in Australien. Allerdings ist das Angebot auch 1 Jahr später immer noch rudimentär. Bisher konnte man z.B. bei Amazon.com oder Amazon.de bestellen und es wurde einem in der Regel bei einem bestimmten Einkaufswert nach Australien geschickt.

Seit 1. Juli 2018 verschickt Amazon von seinen internationalen Webseiten (wie Amazon.com oder Amazon.de) nicht mehr nach Australien. Versucht man es trotzdem, so wird man erst beim Checkout darauf aufmerksam gemacht:

„Nicht-digitale Artikel können auf amazon.com nicht an Lieferadressen in Australien bestellt werden.“

Der Hintergrund dazu ist in einem Artikel der ABC erklärt: Amazon gibt an, dass sie damit die neuen GST-Gesetze einhalten, die am 1. Juli 2018 in Kraft getreten sind. GST (Goods and Services Tax) ist die australische Mehrwertsteuer. Vor dem 1. Juli wurde eine GST von 10% erst dann auf Artikel, die im Ausland gekauft/bestellt wurden, aufgeschlagen, wenn der Wert mehr als 1.000 US-Dollar betrug. Ab 01.07.2018 müssen Online-Händler jedoch GST für alle Einkäufe im Ausland anwenden, die unabhängig vom Preis nach Australien geliefert werden. Und das ist AMAZON zu kompliziert.

In Deutschland waren wir aufgrund des umfangreichen Angebotes, der schnellen Lieferung, der guten Preise und des hervorragenden Service gute Kunden von Amazon. Da es bei Amazon Australien nur wenig Auswahl gibt und man nicht mehr bei Amazon.com oder Amazon.de einkaufen kann, kaufen wir nun eben woanders ein ….