Essen & Trinken

Australien – sehr trocken, doch überall Wasser

Australien ist ein Kontinent der Extreme. Für Gesamtaustralien wurden in 2018 die geringsten Regenfälle der letzten 20 Jahre gemeldet. Gemäß des Bureau of Meteorology (BOM) führt der Klimawandel zu überdurchschnittlichen Temperaturen und trockeneren Bedingungen in vielen Teilen Australiens. Jahr für Jahr werden neue Rekorde in Bezug auf Trockenheit und Hitze erreicht.

“These changes affect many Australians, particularly the changes associated with increases in the frequency or intensity of heat events, fire weather and drought. Australia will need to plan for and adapt to some level of climate change.

Australia is projected to experience

  • further increases in sea and air temperatures, with more hot days and marine heatwaves, and fewer cool extremes,
  • further sea level rise and ocean acidification and
  • decreases in rainfall across southern Australia with more time in drought, but an increase in intense heavy rainfall throughout Australia.

Bureau of Meteorology (BOM): State of the Climate 2018.

Doch Australien war schon immer ein trockenes Land. 80 Prozent der Fläche Australiens sind semiaride sowie aride Gebiete mit weniger als 250 mm Niederschlag im Jahr. Das Zentrum des Landes bleibt ganzjährig weitgehend trocken. Somit sind Australier an Trockenperioden und Wasserknappheit gewöhnt. Fast immer und überall wird einem geraten, ausreichend Wasser zu trinken. Und das wird einem hier auch leicht gemacht.

Öffentliche Wasserspender

Wenn man in australischen Städten oder Parks spazieren geht, findet man gefühlt alle paar hundert Meter einen öffentlichen Wasserspender. Das kann ein einfacher Wasserhahn sein oder aber auch eine moderne Wasserzapfsäule, an der man auch gleich einfach seine Wasserflasche auffüllen kann und die auch für die allgegenwärtigen Hunde (siehe Beitrag „Dogland“) einen eigenen fest installierten Wassernapf haben.

Diese Wasserspender sind sehr praktisch, da man kaum eigenes Wasser herumschleppen muss oder aber nur in kleinen Flaschen, die man dann immer wieder auffüllen kann. Ich laufe sportlich gerne in Parks oder an Wasserpromenaden entlang. Dabei kommen mir die vielen Wasserspender sehr zugute.

In einigen Gegenden, wie dem Yarra Valley, gibt es auch schon Apps, mit denen man die nächstgelegenen Trinkwasserspender finden kann.

Gratis Wasser in Restaurants, Cafés und Pubs

Auch in nahezu allen Restaurants, Cafés und Pubs gibt es Trinkwasser umsonst. Wenn man bedient wird (was oft leider nicht der Fall ist), bekommt man oft gleich, nachdem man sich gesetzt hat schon einmal eine Karaffe mit Wasser und Gläser auf den Tisch gestellt. Ansonsten gibt es an der Bar oder irgendwo sonst einen Wasserspender, an dem man sich so oft man will mit Wasser kostenlos bedienen kann. Ansonsten einfach nach Wasser fragen. Ich habe noch nie erlebt, dass man kein Wasser bekommt. Und das Wasser ist in der Regel auch noch gekühlt.

Und selbst wenn man in einer Stadt spazieren geht und kein öffentlicher Wasserspender zu sehen ist, kann man einfach in ein Café oder Pub gehen und nach Wasser fragen. In vielen Fällen bekommt man Wasser gratis, auch wenn man dort nichts konsumiert.

Allerdings ist es in den meisten Bundesstaaten (z.B. WA oder auch VIC) gesetzlich vorgeschrieben, wonach zumindest Gastronomiebetriebe mit Alkohollizenz gratis Trinkwasser anbieten müssen.

Es kommt hingegen in wenigen Ausnahmefällen auch vor, dass eine geringe „Gebühr“ für das Bereitstellen des Trinkwassers und z.B. der sauberen Gläser erhoben wird.

Leitungswasser oder Flaschenwasser?

Ein Liter Leitungswasser kostet nur einen Bruchteil eines Cents, aber man kann mehrere Dollar für einen Liter Flaschenwasser zahlen. Wenn man zwei Liter pro Tag aus dem Wasserhahn trinkt, zahlt man ungefähr 1,50 AUD pro Jahr. Trinkt man jedoch die gleiche Menge aus Einzelportionsflaschen, muss man mehr als 2.800 AUD pro Jahr aufwenden.

Ein großer Teil dieser Kosten entsteht durch die Herstellung der Plastikflasche, des Deckels und des Etiketts. Und weniger als die Hälfte dieser PET-Kunststoffflaschen wird tatsächlich recycelt. Die restlichen 60 % werden direkt auf die Deponie gebracht.

Die US-amerikanische Forschungsorganisation „The Pacific Institute“ schätzt, dass bei der Herstellung der Kunststoffflasche doppelt so viel Wasser verbraucht wird wie in der Flasche selbst. Das bedeutet, dass jeder verbrauchte Liter tatsächlich drei Liter Wasser darstellt.

Australisches Leitungswasser kann man ohne Bedenken trinken. Für die Überwachung der Wasserqualität sind die einzelnen staatlichen Gesundheitsabteilungen zuständig. Das Wasser aus dem Wasserhahn entspricht den australischen Trinkwasserrichtlinien, welche vom National Health and Medical Research Council festgelegt wurden. Die Richtlinien definieren sicheres und qualitativ hochwertiges Wasser sowie wie diese Qualität erreicht und gesichert wird.

Und 45 % des Flaschenwassers ist auch nur abgefülltes Leitungswasser.

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